Neubau des Aussichtsturmes auf dem Idarkopf

Der neue Idarkopfturm in der Nähe von Stipshausen ist ein beliebtes Ausflugsziel und das Wahrzeichen der Nationalparkverbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen. Am 21.10.2018 erlitt der alte Idarkopfturm durch einen Brand erheblichen Schaden und musste gesperrt werden. Da eine Sanierung zwar möglich, aber im Hinblick auf die Rest-Lebensdauer der Konstruktion unwirtschaftlich war, entschied man sich für den Abriss. Im Frühjahr 2022 wurde der Turm als intelligente Hybridkonstruktion aus Holz und feuerverzinktem Stahl wiederaufgebaut. Seine technische Ausführung in moderner, langlebiger Holzbauweise soll weiteren Aussichtsturm-Projekten als Vorbild dienen.

Das Haupttragwerk des 31,1 Meter hohen Aussichtsturmes besteht aus drei zur Mitte hin verjüngte Brettschichtholzstützen (BSH) aus Fichtenholz, die auf dem bereits vorhandenen Fundament des alten Turmes verankert wurden. Die BSH-Stützen wurden im Werk der Firma Schaffitzel in einem Stück vorgefertigt, mit einem Schwertransport an die Baustelle geliefert und dort montiert. Sie erhielten als konstruktiven Holzschutz eine Rundum-Bekleidung aus Lärchenholz-Dreischicht-Platten gegen Witterungseinflüsse, um die entsprechende Dauerhaftigkeit der Stützen zu gewährleisten. Die aus Stahl gefertigte Wendeltreppe, im Inneren der drei Holzstützen, besitzt 170 Stufen und bietet bis zur Aussichtsplattform neun Ruhepodeste. Die Aussichtsplattform selbst ist wie ein Vogelnest gestaltet. Von dort haben die Besucher:innen einen atemberaubenden Ausblick in die gesamte Region.

„Der neu gebaute Idarkopfturm ist ein Zeichen für den gelungenen Einsatz des klimafreundlichen Baustoffes Holz. Er fügt sich perfekt in die umliegende Natur und Landschaft ein und wird in der einzigartigen Hunsrücklandschaft, im Naturpark Saar-Hunsrück und in der Nationalparkregion, dazu beitragen, viele Menschen für unsere Ökosysteme zu begeistern und zu sensibilisieren“, erklärte Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz anlässlich der Wiedereröffnung des Idarkopfturms.

Das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium unterstützte den Neubau des Idarkopfturms mit 70.000 Euro aus dem Programm des Klimabündnis Bauen.

Weitere Informationen zum Neubau des Aussichtsturmes auf dem Idarkopf finden Sie in diesem Artikel des Magazins "KI - Konstruktiver Ingenieurbau". Auch der Online-Artikel der "Studiengemeinschaft Holzleimbau" bietet spannende Einblicke in das Projekt.

Steckbrief:

Name: Idarkopfturm

Standort: Stipshausen

Bauherr: Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen

Entwurf/Planung: Ingenieurbüro Miebach, Lohmar

Holzbauunternehmer: Firma Schaffitzel, Schwäbisch Hall

Baujahr: April 2022

Eröffnungsdatum: Dezember 2022

Projektziele:

  • Wiederaufbau des beliebten Ausflugsziels und Wahrzeichens Idarkopfturm
  • Nutzung einer intelligenten Hybridkonstruktion aus Brettschichtholz und feuerverzinktem Stahl, die als Vorbild für andere Aussichtsturm-Projekte dienen soll
  • Gestaltung des Aussichtsturmes in einer Form, die sich ideal in die umliegende Natur und Landschaft einfügt

Gefördert durch:

  • Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) Rheinland-Pfalz