Das Klimabündnis Bauen

Der Klimawandel setzt auch dem Wald in Rheinland-Pfalz stark zu.
In Deutschland, besonders in Rheinland-Pfalz, ist er längst für uns alle spürbar und sichtbar geworden.

Auch die Zahlen zeigen ein deutliches Bild. So ist die mittlere Jahrestemperatur in Rheinland-Pfalz seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen im Jahr 1881 um 1,6 °C angestiegen.

© Landesforsten RLP / Jonathan Fieber (Igreen Media)

Um diese Entwicklung aufzuhalten, ist ein ambitionierterer Klimaschutz erforderlich. Die Senkung der Treibhausgasemissionen ist dabei das oberste Ziel. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz setzt mit dem „Klimabündnis Bauen“ Maßstäbe, denn der Bausektor ist immer noch einer der größten Verursacher vermeidbarer Treibhausgas Emissionen. 

Den Baubereich im Fokus: nachwachsende und kreislaufeffiziente Rohstoffen stärken

Der Neubau des NABU-Zentrums Rheinauen in Bingen

Der Baubereich kann einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung klimaschädlicher Emissionen leisten. Aufgrund des hohen Material- und Energieaufwandes, der bei der Herstellung von Baumaterialien und dem Bau und Betrieb von Gebäuden entsteht, ist der Gebäudesektor mit 40 % an den weltweiten CO2-Emissionen in bedeutendem Umfang beteiligt. Hier liegen enorme Potentiale, durch geeignete Maßnahmen klimaschädliche Gase einzusparen.

Dies beginnt bei einer nachhaltigen Baustoffwahl sowie einer ganzheitlichen und nachhaltigen Planung, die bereits von Anfang an sämtliche Lebens- und Nutzungsphasen eines Gebäudes berücksichtigt. Gerade die häufig vernachlässigten Phasen der Erstellung und dem Abriss / der Nachnutzung eines Gebäudes bzw. der verwendeten Ressourcen, müssen verstärkt in den Fokus genommen werden.

Die stoffliche und langfristige Verwendung nachwachsender und kreislaufeffizienter Rohstoffe bei Bau- und Sanierungsvorhaben stellt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz dar. Die Verwendung klimafreundlicher Rohstoffe anstelle von energieaufwändig herzustellenden Baumaterialien hat einen positiven Effekt auf die Minderung von CO2-Emissionen (Substitutionseffekt). Zudem bindet z.B. der Bau- und Werkstoff Holz in seinem verarbeiteten Zustand langfristig CO2.
 

Rheinland-Pfalz setzt die Rahmenbedingungen für den Klimaschutz

Im Rahmen des Klimabündnisses setzen sich die Bündnispartner – das Ministerium der Finanzen (FM) und das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) – für das gemeinsame Ziel ein, den Einsatz nachwachsender und kreislaufeffizienter Rohstoffe bei Bau- und Sanierungsvorhaben landesweit deutlich zu steigern. 

Konzeptionell gliedert sich das Klimabündnis Bauen in die zwei Schwerpunkte „Bauen“ und „Wissenstransfer“. Sie bilden die Säulen des Bündnisses. Dabei unterliegt der Schwerpunkt „Bauen“ der Federführung durch das FM, der Schwerpunkt „Wissenstransfer“ unterliegt der Federführung durch das MKUEM. Beide Schwerpunkte fokussieren im Detail auf
eine Reihe von Maßnahmen und Zielsetzungen. Diese sind detailliert im Konzeptpapier “Klimabündnis Bauen in Rheinland-Pfalz – nachwachsende und kreislaufeffiziente Rohstoffe stärken” festgehalten.

Das Klimabündnis Bauen reiht sich ein, in einer Vielzahl von Klimaschutzmaßnahmen, welche die Landesregierung in den letzten Jahren unter anderem gesetzlich verankert hat.

Die Schwerpunktregion Holzbau – Trier

Das Projekt „Schwerpunktregion Holzbau – Trier“ soll in der Region Trier auf die bereits vorhandenen Holzbaustrukturen aufbauen und diese weiter stärken.  

Das Projekt wird vom Bund und vom Land Rheinland-Pfalz mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert. Die Bundesmittel in Höhe von 650.000 Euro werden vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen über das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung zur Verfügung gestellt. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium) stellt die Landesmittel von ebenfalls 650.000 Euro über das „Klimabündnis Bauen in Rheinland-Pfalz“ zur Verfügung. Das Projekt hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2026. 

Staatssekretär Michael Hauer, Bundestagsabgeordnete Verena Hubertz, Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Bundesbauministerin Klara Geywitz und der Leiter des Forstamts Trier, Gundolf Bartmann übergeben den Förderbescheid für das Projekt „Schwerpunktregion Holzbau Trier“

Die „Schwerpunktregion Holzbau – Trier“ forciert eine klimafreundliche, nachhaltige und kreislaufgerechte Bauweise mit einer signifikanten Steigerung des Einsatzes nachwachsender Baustoffe.

Somit leistet die Schwerpunktregion einen wirksamen Beitrag zur Bauwende und zum Klimaschutz. Darüber hinaus sollen durch die Initiative regionale Wirtschaftskreisläufe und die damit verbundenen Wertschöpfungsketten gestärkt und Innovationspotentiale freigesetzt werden. Die Förderschwerpunkte dieser Schwerpunktregion bilden folgende Themenfelder:

  1. Förderung des Bauens und Sanierens mit nachwachsenden Rohstoffen, wie etwa Holz,
     
  2. Sensibilisierung und Weiterbildung der Öffentlichkeit und Fachkräfte im Hinblick auf die Einsatzmöglichkeiten von nachwachsenden Rohstoffen,
     
  3. Unterstützung von Forschungs- und Bildungseinrichtungen, die nachwachsende Bau-, Werk- und Dämmstoffe und deren Anwendungspotentiale erforschen und fördern.
Holzverkleidung der Innenräume des Meulenwaldhauses
Das neue Multifunktionsgebäude des Forstamtes Trier: Das "Meulenwaldhaus".

Die Förderung des Holzbaus bildet einen Umsetzungsschwerpunkt. Dabei werden die Maßnahmen des Bundes im Rahmen der „Holzbaustrategie“ und die Eckpunkte des rheinland-pfälzischen „Klimabündnisses Bauen“ aufeinander abgestimmt. Bei der Holzverwendung soll zudem das in Rheinland-Pfalz eingeführte Umwelt- und Lieferkettenzeichen „Holz von Hier®“ angewendet werden, um regionale Netzwerke und Strukturen zu stärken, die regionale Rohstoffversorgung zu fördern und Lieferketten resilienter zu gestalten.

Gefördert durch

Das Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz unter Leitung von Ministerin Katrin Eder.

Das Finanzministerium Rheinland-Pfalz

Das Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz unter Leitung von Ministerin Doris Ahnen.

Konzeptpapier

Im gemeinsam erarbeiteten Konzeptpapier sind die Schwerpunkte der Bündnisarbeit dargestellt.

Sie haben Fragen zum klimafreundlichen Bauen?

Nehmen Sie Kontakt zum Klimabündnis Bauen oder zum Projekt "Schwerpunktregion Holzbau - Trier" auf.