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RPTU setzt Impulse: Wiederverwendung von Beton als Schlüssel zur Kreislaufarchitektur

Beim Symposium der RPTU am 17. Januar 2025 stand die Wiederverwendung von Betonbauteilen im Fokus. Von innovativen Forschungsansätzen bis hin zu praxistauglichen Projekten wurde gezeigt, wie nachhaltiges Bauen konkret umgesetzt werden kann.
v. l. n. r. Carla Ferrando, Gründungspartnerin Parabase GmbH & Prof. Dr. Angelika Mettke, Leiterin des Fachgebiets Bauliches Recycling der BTU Cottbus-Senftenberg
Gastvortrag von Adrian Kiesel, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts konstruktives Entwerfen der ZHAW Winterthur

Am 17.01.25 lud das Fachgebiet kreislaufeffektive Architektur (Jun.-Prof. Eva Stricker) der RPTU zur Diskussion über die gängige Praxis und den Ausblick für die Wiederverwendung von Betonbauteilen ein. Das Spektrum reichte von wiederverwendeten Bauteilen aus Plattenbauten der ehemaligen DDR für eine Zweitnutzung als Vereinsheim bspw. (Prof. Dr. Mettke, BTU Cottbus-Senftenberg) bis hin zur innovativen Entwicklung von Bearbeitungs- und Fügungstechniken sowie Berechnungsverfahren für auseinandergetrennte Ortbeton- und Fertigteilelemente (Prof. Dirk Bayer, RPTU, Baukreisel e.V. und Adrian Kiesel, ZHAW Winterthur/ETH Zürich). Anhand verschiedenen Berechnungen zur Treibhausgas Emission wurde nachvollziehbar dargelegt, dass die Lösung im Bauwesen bei der sinnhaften Mischung der Verfahren liegt: Biobasierte, neue Ergänzungsbauteile, Bestandserhalt und Wiederverwendung.

Je nach Bauweise macht das Tragwerk eines Gebäudes mitunter über 50% der grauen Energie aus, daher ist es wichtig diese entweder zu erhalten oder in eine zweite Nutzung zu überführen. Daran wird sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz aktuell geforscht. Abschließend stellte Carla Ferrando (Parabase GmbH) das Projekt einer Wohnbebauung vor, deren konstruktive Teile aus einem abgebauten Baseler Beton-Fertigteil Parkhaus bestehen wird. Bereits im Architekturwettbewerb, den die städtische Immobiliengesellschaft auslobte, war Wiederverwendung gefordert. Entsprechend detailliert wurde der Bestand an verfügbaren Bauteilen bereits in der Ausschreibung des Wettbewerbs ausgewiesen. Darauf konnten die Archiktektinnen gemeinsam mit einem engagierten Bauinenigeur aufbauen und sich Gedanken über den ästhetischen und Bauablauf-technisch sinnvollsten Einsatz der ausgebauten Teile machen. Ein spannendes Projekt, das zeigt, dass Wiederverwendung bereits in der Praxis angekommen ist!
 

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