| Nachhaltiges Bauen

Katrin Eder: „Neubau von Sporthalle, Schwimmbad, Mensa und Bibliothek schafft neues Bildungs- und Gemeinschaftszentrum in Westerburg und hilft das Klima zu schützen“

Klimabündnis Bauen RLP fördert Neubauprojekt mit 200.000 Euro – Holzbauweise, recyclingfähige Baustoffe, Blockheizkraftwerk und Dachbegrünung sorgen für Klimaschutz

„Ein gemeinsamer Ort für Sport, Bildung und Gemeinschaft unter einem begrünten Dach in einem Gebäude, das hauptsächlich aus Holz besteht und mit erneuerbaren Energien betrieben wird – das ist ein echtes Leuchtturmprojekt. Daher fördern wir mit dem Klimabündnis Bauen gerne das Neubauprojekt am Schulzentrum Westerburg, in dem derzeit eine neue Sporthalle, ein Schwimmbad, eine Mensa und eine Bibliothek entstehen. Das Gebäude können dabei nicht nur die rund 5.000 Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Ortsgemeinschaft nutzen. Das ist gelebte Nachhaltigkeit im Sinne von ökologischem Bauen, klimafreundlicher Energieversorgung und der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder.

Eine durchgeführte Machbarkeitsstudie sowie die Berücksichtigung der Sportstättenplanungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz hat ergeben, dass es im Schulzentrum Westerburg zu wenig Möglichkeiten gibt, Sport in der Halle auszuüben. Dies wird sich nun ändern: Im Schulzentrum Westerburg entsteht derzeit ein bedeutendes Bauprojekt, das die Bildungs- und Freizeitlandschaft der Region nachhaltig prägen wird. Auf dem Gelände an der ehemaligen Hauptschule (Breslauer Straße) errichtet die Verbandsgemeinde Westerburg im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit mit dem Westerwaldkreis einen modernen Gebäudekomplex, der eine Dreifach-Sporthalle, ein Lehrschwimmbecken, eine Zentralmensa und eine Bibliothek vereint.

Das Westerburger Schulzentrum beheimatet insgesamt sechs Schulen mit circa 5.000 Schülerinnen und Schülern und ist somit nach Montabaur das zweitgrößte im Westerwaldkreis. 

Multifunktionales Zentrum für Schulen, Vereine und die Bürgerschaft
„Aber auch mit Blick auf die zukünftige Umsetzung des Ganztagsförderungsgesetzes ist der multifunktionale Neubau ein wichtiger Baustein. Mit dem Neubau entsteht ein modernes Bildungs- und Gemeinschaftszentrum, das die Schulen in Westerburg langfristig stärkt. Es bietet optimale Bedingungen für Unterricht, Sport, Freizeit und Begegnung – und wird zu einem neuen, identitätsstiftenden Mittelpunkt für Schulen und Bürgerschaft gleichermaßen“, so Katrin Eder.

Mit dem Neubau schafft die Verbandsgemeinde ein multifunktionales Zentrum für Schulen, Vereine und die Bürgerschaft. Das Projekt ersetzt die bisherigen Schul- und Hallengebäude und vereint künftig Sport, Bildung und Begegnung unter einem Dach. Der großzügig gestaltete Vorplatz dient als Campus und verbindet die umliegenden Schulen, die Bushaltestelle und den Haupteingang des Neubaus. 

„Mit diesem Neubau investieren wir nicht nur in die Zukunft unserer Kinder, sondern schaffen einen Ort, an dem Sport, Bildung und Begegnung in einem modernen und nachhaltigen Umfeld zusammenkommen“, betonte Bürgermeister Markus Hof.

Der Entwurf stammt vom Frankfurter Architekturbüro STUDIOBORNHEIM Unger Ritter Architekten. Geplant ist ein kompakter, eingeschossiger Baukörper, der sich harmonisch in die Umgebung einfügt und das bestehende Schulareal architektonisch ergänzt. Großzügige Glasflächen sorgen für helle, freundliche Räume und ermöglichen Einblicke zwischen den verschiedenen Bereichen. Das Dach wird begrünt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, um umweltfreundlich Strom zu erzeugen. 

Gebäude ist barrierefrei
Die neue Dreifach-Sporthalle bietet als Versammlungsstätte Platz für bis zu 600 Personen und kann für den Schul- und Vereinssport flexibel in drei Teilbereiche unterteilt werden. Sie steht nicht nur dem Schulsport, sondern auch den örtlichen Vereinen zur Verfügung. Das Lehrschwimmbecken verfügt über ein 16,66 Meter langes Lehrschwimmbecken mit verstellbarem Hubboden, der unterschiedliche Wassertiefen ermöglicht. Die Realisierung eines Schwimmbeckens dieser Größe ist aufgrund einer zweckgebundenen Spende in Höhe von 1.650.000 Euro durch die Else Schütz Stiftung möglich. Die Zentralmensa ist für die Zubereitung von bis zu 500 Mahlzeiten pro Tag ausgelegt und bietet 300 Sitzplätze im Innen- und Außenbereich. Ergänzt wird das Ensemble durch eine moderne Bibliothek, die sowohl von den Schulen als auch von der Öffentlichkeit genutzt werden kann.

Großer Wert wird auf Barrierefreiheit gelegt: Sämtliche Gebäudebereiche sind schwellenlos zugänglich, ein Aufzug verbindet alle Ebenen, und in allen Funktionsbereichen stehen barrierefreie Sanitärräume zur Verfügung.

Auch in ökologischer und energetischer Hinsicht setzt der Neubau Maßstäbe. Das Gebäude wird überwiegend in Holzbauweise errichtet und nutzt das vorhandene Nahwärmenetz, gespeist durch Blockheizkraftwerk, Pelletkessel und Wärmepumpen. Eine moderne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für optimale Luftqualität bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz. Die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 183 Kilowatt-Peak trägt zusätzlich zur Eigenstromversorgung bei.

„Das Projekt steht beispielhaft für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Bauweise“, erläuterten die Architekten Christopher Unger und Peter Ritter. „Durch den hohen Anteil an Holz als Baustoff, kurze Wege und energieeffiziente Technik entsteht ein Gebäude, das ökologisch, wirtschaftlich und funktional überzeugt.“

Als Modellprojekt für den praktischen Einsatz regionaler, nachwachsender Stoffe im Hochbau und der extensiven Nutzung von Holz in Tragstruktur und Fassade, soll demonstriert werden, wie stoffliche Nutzung, CO2-Speicherung und Ressourceneffizienz in einem öffentlichen Gebäude beispielhaft umgesetzt werden können.

Die Verwendung kreislauffähiger und CO2-reduzierter Baumaterialien zeigt die notwendigen Veränderungen hin zu einer klimaneutralen Bauweise. Aufgrund der typologischen, funktionalen und raumprogrammatischen Ausrichtung als multicodierter Schul- und Bildungsbau, ist das Projekt in besonderer Weise ein Vorbild für das Erreichen der Klimaschutzziele im Bausektor. Der Neubau hat ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 31 Millionen Euro.

Weitere Informationen zum Klimabündnis Bauen finden Sie unter https://klimabuendnis-bauen.rlp.de.

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