Im Zuge eines Wahlmoduls im Holzbau an der Hochschule Koblenz haben mehrere Studierende aus dem Fachbereich bauen-kunst-werkstoffe Architektur in Kleingruppen von 1-3 Personen verschiedene Ideen entworfen, um diesen Bereich auf 7x7 Meter zu überdachen. Anforderung an den Entwurf war, dass er im Selbstbau von den Studierenden realisiert werden kann, sowie es letztendlich auch geschehen ist. Ein weiteres Semester haben die Studierenden einige Entwürfe, die sich die Stadt Lahnstein vorstellen konnte, auf ihre Umsetzbarkeit erforscht.
Der Gewinnerentwurf besteht aus einer Kassettendecke, die besonders wirksam beim Überspannen quadratischer Grundflächen ist. Die Besonderheit des Entwurfes besteht darin, dass das Dach nicht einfach auf der freien Fläche geplant wurde, sondern sich effektiv mit dem Wald verbindet. Durch ein Aufmaß war es möglich, die genauen Positionen der Bäume zu bestimmen und somit das Dach so zu platzieren, dass zwei der Bäume durch das Dach hindurchlaufen.
Alle Bauteile wurden in der Hochschule Koblenz vorgefertigt und im Wald dann als Ganzes zusammengesetzt. Die Träger des Daches bestehen jeweils aus drei 3-Schichtplatten Fichte und sind maximal 4m lang, was einen Transport vereinfacht. Die Wahl fiel auf Plattenmaterial, da die Verarbeitung mit Handkreissägen gegenüber Vollholzträgern besser möglich ist. Des Weiteren vereinfachen die einzelnen Platten die Anschlusspunkte zwischen den Trägern und Stützen. Die Dachkonstruktion wird von acht Holzstützen getragen. Diese bestehen jeweils aus vier Douglasien-Vollhölzern, da sie im unteren Bereich beregnet werden könnten. Die Stützen sind auf Schraubfundamenten im Boden verankert.
Der Abschluss der Dachkonstruktion macht eine Randbohle, die als „Opferholz“ dient. Sie kann bei starker Verwitterung ausgetauscht werden. Die Dachdeckung besteht aus Nut- und Federbrettern mit einer Trapezblechdeckung, somit ist eine sortenreine Trennung im Falle eines Rückbaus möglich.
Die Ausarbeitung der Konstruktion sowie die Vorfertigung und der Aufbau aller Holzelemente wurde durch Studierende in einer Gruppengröße von 10-15 Personen realisiert. Lediglich für die Schraubfundamente und Trapezblechdeckung wurden externe Firmen beauftragt.
Von Anfang an begleitet wurden die Studierenden von den Professoren Dipl.-Ing. Jo Ruoff und Dipl.-Ing. Stephan Jost. Die Statik wurde von Dipl.-Ing. Gustl Lachenmann geprüft.
Die Fertigstellung erfolgt im September 2025.
