„Re-Use Holzbau“

Kollaboratives Forschungsprojekt zwischen Holzbauwirtschaft und der RPTU zur Standardisierung und Wiederverwendung von Gebäudeteilen

Der Werk- und Baustoff Holz nimmt auf dem Weg zur Klimaneutralität eine zentrale Rolle ein, da er während seines Wachstums CO2 speichert und zusätzlich energieintensive Baumaterialien wie Beton oder Stahl ersetzt. Vorgefertigte Bauteile aus Holz (wie z.B. Wandelemente) können standardisiert hergestellt werden –  eine wichtige Voraussetzung für deren Kreislauffähigkeit. Was in anderen Industriezweigen bereits an Elementen übergreifend genormt und geregelt ist, bspw. in der Zulieferindustrie für Automobilhersteller, soll nun mittels digitaler Vorfertigung in die Holzbauindustrie übertragen werden.

Ein zweites Leben für Gebäudeteile


Mit Hilfe einer Datenbank und eines Adapters könnten Bauteile aus dem bereits bestehenden Gebäudebestand zukünftig in einem anderen Gebäude wiederverwendet werden (Foto: t-lab / RPTU Kaiserslautern).

Kreislaufgerechtes Bauen gelingt jedoch nur, wenn Baustoffe oder Bauteile aus dem bereits bestehenden Gebäudebestand wieder für Neubauten eingesetzt werden können. Genau hier setzt ein einzigartiges Kooperationsprojekt der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) mit der ZimmerMeisterHaus-Gruppe an. Im Rahmen des Projektes sollen bereits verbaute Bauteile in einer dreijährigen Projektlaufzeit erfasst und erforscht werden. Auf Grundlage dieser Daten werden digitale Lösungsansätze entwickelt, wie diese vorhandenen Bauteile in neuen Gebäuden wiederverwendet werden können. Außerdem sollen die Ergebnisse der entstehenden Datenbank dazu verwendet werden, bei den aktuellen Bauteilen einen größeren Standardisierungsgrad zu erzielen, um eine spätere Wiederverwendung zu erleichtern. Dazu werden die Bestandsgebäude und Datensätze aus Holz der zirka 100 Mitgliedsfirmen der ZimmerMeisterHaus-Gruppe herangezogen.

Die Leitung und Koordination übernimmt die RPTU in Person von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Graf. Projektpartner ist das Unternehmen Holzbau Kappler GmbH & Co. KG, dessen Geschäftsführer Holger Kappler zugleich Präsident der ZimmerMeisterHaus-Gruppe ist.

Ein ressourcenschonender Kreislauf:
Gebäudeteile werden aus dem Bestand entnommen, angepasst und in ein neues Gebäude verbaut.

Weiterführende Informationen

Einen weiteren, spannenden Video-Beitrag der SWR Aktuell Rheinland-Pfalz zum Forschungsprojekt "Re-Use Holzbau" finden Sie über diesen Link.

Steckbrief:

Name: Kreislaufeffektives Bauen mit Holz: Re-Use-Holzbauelemente 

Standort: Kaiserslautern

Planung und Betreuung: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Graf. (Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau), Holger Kappler (Präsident der ZimmerMeisterHaus-Gruppe)

Projektlaufzeit: 2023-2026

Projektziele:

  • Erforschung von Wiederverwendungs- und Wiederverwertungspotentialen von Rückbauprodukten aus Holz
  • Entwicklung von Lösungsansätzen für ein kreislaufgerechtes Bauen 

Gefördert durch:

  • Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) Rheinland-Pfalz