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Katrin Eder: „Der Wald und Holzprodukte sind wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“

Klimaschutzministerin Katrin Eder eröffnet Westerwälder Holztage und weist auf Dringlichkeit einer Materialwende zu mehr Holz statt Beton im Baugewerbe hin.
Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Eröffnung der Westerwälder Holztage
Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Eröffnung der Westerwälder Holztage

„Wald und Holz spielen bei der Erreichung der klimapolitischen Ziele eine wichtige Rolle. Die Kohlenstoffspeicherung in den Wäldern sowie in langlebigen Holzprodukten und der Ersatz fossiler Rohstoffe durch die Verwendung von Holz entlasten die Atmosphäre von Treibhausgasemissionen in einer Größenordnung von jährlich rund 9 Millionen Tonnen CO2 allein in Rheinland-Pfalz, was in etwa einem Viertel der Emissionen unseres Bundeslandes entspricht. Deshalb ist es so wichtig, den Wald vor den Auswirkungen der Klimakrise zu schützen und gleichzeitig immer mehr Produkte, die energieintensiv hergestellt werden müssen, etwa Beton, durch Holz zu ersetzen“, sagt Klimaschutzministerin Katrin Eder. Am Samstag eröffnete sie die Regionalmesse „Westerwälder Holztage“ in Oberhonnefeld-Gierend. Diese finden bereits zum zweiten Mal auf dem Betriebsgelände der Holzwerke van Roje GmbH & Co. KG statt, zuletzt im Jahr 2015 mit rund 24.000 Besucherinnen und Besuchern und wird von der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“ der drei Landkreise Altenkirchen, Neuwied und dem Westerwaldkreis veranstaltet.

Klimaschutzministerin Eder wies in ihrem Grußwort auch auf die Folgen des Klimawandels für den Wald hin. Insgesamt über 16 Millionen abgestorbener, umgestürzter oder notgeernteter Bäume führten bis Jahresende 2021 zu einer Wiederbewaldungsfläche von über 37.000 Hektar über alle Eigentumsarten hinweg. Das entspricht 52.000 Fußballplätzen. Oder in etwa dem durchschnittlichen Waldbesitz von 210 Gemeinden in Rheinland-Pfalz. „Jeder von uns kann sehen, wie der Wald unter der Dürre leidet. Statt im Oktober werfen viele Bäume bereits im Juli ihre Blätter ab, weil sie diese nicht mehr mit Wasser versorgen können. Doch ohne Blätter kann der Baum keine Fotosynthese betreiben – er kann nicht wachsen und wandelt damit kein CO2 mehr in Biomasse um. Deshalb müssen wir alles daransetzen, das Klima und damit auch den Wald zu schützen“, so Eder.

Das Unternehmen van Roje hat am Tag zuvor die modernste und ressourceneffizienteste europäische Fertigungsanlage für Brettsperrholz (BSP) in Betrieb genommen. Brettsperrholz wird als massives Bauelement im konstruktiven Holzbau verwendet und zur Herstellung von großflächigen selbsttragenden Wand- und Deckenbauteilen eingesetzt. Durch das neue Produktionsverfahren sinkt der Holzeinsatz für jedes hergestellte Element um etwa zehn Prozent. Damit sind CO2-Einsparungen in Höhe von rund 340 Tonnen jährlich verbunden, die sonst beispielsweise durch den Transport und die Verarbeitung des Rundholzes anfallen.

„Holzbau und der intelligente Einsatz recyclingfähiger und klimafreundlicher Baustoffe sind wichtige Bestandteile in unserem Koalitionsvertrag und im Klimaschutzkonzept des Landes. Wir wollen diese Materialwende im Baugewerbe mit dem Klimabündnis bauen, das wir zusammen mit dem Bauministerium entwickelt haben, schneller voranbringen, um das Klima nachhaltig zu schützen und Ressourcen zu sparen,“ so Eder.

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