„Wer mit dem nachhaltigen Rohstoff Holz baut, der spart Ressourcen und Energie. Der Bau- und Gebäudesektor verursacht rund 40 Prozent der CO2-Emissionen und etwa 50 Prozent des globalen Ressourcenverbrauchs. Mit dem Forschungsprojekt der RPTU werden neue Wege erprobt, um PV-Parkplatzüberdachungen nachhaltiger aufzubauen. Auf der Landesgartenschau 2027 – als Reallabor des Projektes – können die Besucherinnen und Besucher aus erster Hand sehen, wie Energiewende und nachhaltiges Bauen Hand in Hand gehen“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder.
Das Klimaschutzministerium fördert über das „Klimabündnis Bauen Rheinland-Pfalz“ ein Forschungsprojekt der Rheinland-pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) mit 200.000 Euro. Im Projekt wird weltweit erstmalig die Verwendung von acetyliertem Buchen-Furnierschichtholz erprobt, um Überdachungskonstruktionen aus bewittertem Holz vor möglichem Pilzbefall zu schützen. Bewitterte Holztragwerke können sich auffeuchten und unterliegen auf Grund dessen grundsätzlich dem Risiko eines Abbaus durch Holz zerstörende Pilze. Dagegen gibt es verschiedene Strategien, vom baulich konstruktiven Holzschutz (wie z.B. Dachüberständen) über die Verwendung dauerhafter Holzarten (z.B. Eichenkernholz) und chemischem Holzschutz (Farbauftrag) bis hin zu modifizierten Hölzern.
„Die wechselnden Witterungsbedingungen tragen dazu bei, dass die Tragstrukturen für Überdachungen mit PV-Anlagen bisher vorrangig aus Stahl konstruiert werden. Das Forschungsprojekt bietet hier Chancen, um nachhaltigere Baustoffe bei der Umsetzung der Vorgaben aus dem Landessolargesetz anzuwenden. Die Landesgartenschau wir durch das Forschungsprojekt zum Vorreiter einer kreislaufgerechten und klimafreundlichen Anwendung von bewittertem Holz“, so Katrin Eder. Das Landessolargesetz schreibt seit 2023 eine Photovoltaik-Pflicht für neue Überdachungen von öffentlich genutzten Parkplätzen mit über 50 Stellplätzen vor. Das Forschungsprojekt setzt hier an und erzeugt neben nachhaltigen Bauen zudem eine Strahlkraft für das Thema Photovoltaik. Darüber hinaus wird mit den Holzbauelementen ein zirkulärer Ansatz verfolgt: So ist eine vollständige Rückbaubarkeit und Wiederverwendbarkeit der Baukomponenten geplant, bei der passgenaue, formschlüssige Verbindungen als Voraussetzung der erforderlichen Reversibilität eingesetzt werden.
„Die Holzkonstruktionen sollen nicht nur witterungsfest sein, sondern können durch die Wiederverwendbarkeit der Baukomponenten im Anschluss an die Landesgartenschau beispielsweise zum Bau von Vereins- oder Studierendenwohnheimen eingesetzt werden“, zeigte sich Ministerin Eder begeistert von dem Vorhaben.
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Bauen mit Holz
Katrin Eder: „PV-Parkplatzüberdachungen aus Holz verbinden Energiewende und nachhaltiges Bauen“
Klimaschutzministerium fördert Forschungsprojekt der RPTU mit 200.000 Euro – Parkplatzüberdachungen der Landesgartenschau 2027 in Neustadt an der Weinstraße sollen aus Holz gebaut und mit Photovoltaik ausgestattet werden – Weltweit erstmalige Verwendung von acetyliertem Buchen-Furnierschichtholz.

© t-lab Holzarchitektur und Holzwerkstoffe, RPTU Kaiserslautern Landau