„Nachhaltiges Bauen mit klimafreundlichen Rohstoffen wie Holz ist wichtig zur Erreichung unserer Klimaziele. Gleichzeitig schafft es ein angenehmes Arbeitsumfeld“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder anlässlich der Einweihung für den Neubau eines „Zentrums für Innovation in Medizin und Technik“ des Familienunternehmens Enk in Bad Kreuznach. Der Neubau wurde vom Klimaschutzministerium mit 200.000 Euro über das „Klimabündnis Bauen“ gefördert. Die Gesamtinvestition belief sich auf circa 8,2 Millionen Euro. Das Gebäude mit einer Gesamtfläche von 3.250 m² bietet Raum für die eigenen Werkstätten und Verkaufsräumen sowie Platz für Hausärzte, Orthopäden oder beispielsweise auch ein Sanitätshaus.
Der Schwerpunkt der Planung lag auf einer ganzheitlichen Betrachtung des Gebäudes von der Errichtung über den Betrieb bis letztlich zu einem möglichen Rückbau in der Zukunft. Deshalb wurde unter anderem bei den eingesetzten Materialien versucht dort auf Beschichtungen verzichtet, wo es möglich war. Beim Baustoff Holz führt das zu vielen sichtbaren Holzoberflächen im Innenraum und somit auch zu einem optisch attraktiven Arbeitsplatz.
Der auf dem Gelände beim Abriss entstandene Beton wurde vor Ort für die Fundamente des Holzbaugebäudes genutzt. „Rund 85 Prozent des verbauten Materials – vom Tragwerk bis zur Dämmung – ist Holz. Allein für das Tragwerk werden ungefähr 300 m3 Holz verbaut, was einer Einlagerung von rund 300 Tonnen CO2 entspricht. Damit werden energieintensive Baustoffe wie Beton oder Stahl vermieden“, erläutert Familienunternehmer Enk.
Die Dachfläche wurde bepflanzt und mit einer 200 m² großen Photovoltaikanlage ausgestattet. Eine Wärmepumpe und ein Belüftungskonzept mit Wärmerückgewinnung sorgen dafür, dass der Standard „Effizienzhaus 40“ erreicht wird und die Betriebskosten des gesamten Gebäudes kalkulierbar bleiben. Von dem Strom auf dem Dach werden auch die hauseigenen Ladestationen für E-Fahrzeuge und E-Bikes profitieren. Kleinklimatisch positiv auswirken wird sich die Ableitung des Regenwassers in die um-gebenden Grünflächen. Eine Einspeisung in das Kanalsystem wird sich lediglich auf Starkregenereignisse begrenzen.
Das in allen Geschossen barrierefreie Gebäude wurde seit der Planungsphase in den Bereichen Innenraumklima, Funktionalität und der technischen Anlagen von der TU Braunschweig sowie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begleitet.
„Der Gewerbeneubau stellt in seiner Gesamtheit ein zukunftsweisendes Referenzobjekt im Bereich „Nichtwohngebäude“ dar und hat unbestritten „Leuchtturmcharakter“ für Rheinland-Pfalz und sicherlich auch darüber hinaus“, so die Ministerin abschließend.
Hintergrund
Das Klimaschutzministerium hat den innovativen Holzbau mit Landesmitteln in Höhe von 200.000 Euro gefördert. Das Förderprogramm ist Teil des „Klimabündnisses Bauen in Rheinland-Pfalz – nachwachsende und kreiskaufeffiziente Rohstoffe stärken“ und unterstützt innovative Holzbau- oder Hybridbaulösungen in Pilot-, Demonstrations- und Modellbauvorhaben. Neben dem Neubau werden auch Sanierungsvorhaben sowie die Modernisierung hin zu energieeffizienten und klimafreundlichen Gebäuden zum Beispiel von Kommunen, Unternehmen oder Verbänden gefördert.
Weitere Informationen zum „Zentrum für Innovation in Medizin und Technik“ finden Sie in der Projektbeschreibung.
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