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Katrin Eder: „Gebäude müssen länger genutzt werden, um Rohstoffe zu sparen und das Klima zu schützen“

Nachwachsende und wiederverwertbare Baustoffe sowie kurz Transortwege sind der entscheidende Hebel, um die Kohlenstoffdioxid-Emissionen im Baubereich zu verringern. Klimaschutzministerin Katrin Eder kündigte deshalb im Rahmen einer Fachveranstaltung zum Thema „Bauen mit Holz“ bei dem Holzbauunternehmen Adams in Niederzissen eine Stärkung der Lieferketten mit regionalem Holz an.
Klimaschutzministerin Katrin Eder (mitte vorn) zu Besuch beim Familienbetrieb Holzbau Adams
Klimaschutzministerin Katrin Eder (mitte vorn) zu Besuch beim Familienbetrieb Holzbau Adams

„Fast 40 Prozent der direkten und indirekten CO2-Emissionen und rund 50 Prozent des Ressourcenverbrauchs gehen weltweit auf das Konto des Bausektors – und damit auch zu Lasten des Klimaschutzes. Deshalb ist eine Materialwende im Baubereich dringend nötig. Dabei müssen sowohl energieintensiv hergestellte Baustoffe wie Stahl und Zement durch nachwachsende wie Holz oder wiederverwertete wie Recyclingbeton ersetzt werden“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder anlässlich einer Fachveranstaltung zum Thema „Bauen mit Holz“ bei dem Holzbauunternehmen Adams in Niederzissen. Dort verkündete sie auch, sich verstärkt für die regionale Nutzung von Holz einzusetzen: „Holz ist nicht gleich Holz. Insbesondere die Verwendung von regionalem Holz hat einen bedeutend größeren Klimaschutzeffekt als Holz beziehungsweise Holzprodukte, die über sehr große Entfernungen transportiert werden. Deshalb setze ich mich gemeinsam mit dem Bauministerium für die Einführung eines Lieferkettennachweises ‚Holz von Hier®‘ ein“, so Eder. Das Vorhaben wird demnächst vorgestellt.

Bei der Fachveranstaltung machte die Klimaschutzministerin außerdem auf die Dringlichkeit einer längeren Nutzungsdauer von Gebäuden aufmerksam, um das einmalig ausgestoßene CO2 langfristig zu binden: „Die Devise muss lauten: Umnutzung und Wiederverwendung statt Abriss und Entsorgung. ‚Länger nutzen‘ bedeutet folglich, dass wir mehr Standardisierung, Flexibilität und Sanierung brauchen. Wir können es uns nicht mehr leisten, Gebäude nur für eine Generation zu bauen, wir müssen weiterdenken“, so Eder. Dabei sei eine Zusammenarbeit aller Beteiligten unerlässlich. Diesen Wissenstransfer zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Handwerk fördere das „Klimabündnis Bauen“, das das Klimaschutzministerium gemeinsam mit dem Finanzministerium gegründet habe.

Der Holzbau wuchs den Umsätzen nach fast doppelt so schnell wie der Rest des Baugewerbes und macht nun nahezu zehn Prozent der Holz- und Papierbranche aus. Hier arbeiten in über 6.000 Unternehmen über 27.000 Beschäftigte entlang der Wertschöpfungskette vom Forstbetrieb bis hin zum Zimmermann. Gerade im ländlichen Raum ist dieser Sektor ein bedeutender Arbeitgeber, in dem die Entwicklung neuer und innovativer Produkte hin zur Marktreife eine Rolle spielen, die über die Landesgrenze hinaus strahlen. Dazu brauche es Unternehmen wie das 127 Jahre alte Holzbauunternehmen Adams, welches voll auf den Rohstoff Holz setzt – bei Ein- und Mehrfamilienhäusern, bei der Sanierung und Aufstockung von Gebäuden sowie bei deren Umnutzung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf schlüsselfertigem Bauen. Auch das Unternehmen selbst hat ein innovatives Bürogebäude aus Holz errichtet, das durch Photovoltaik und Wärmepumpe sowie eine Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung weitgehend energieautark ist.

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