„Der Bau eines neuen Dorfgemeinschaftszentrums in Mörsdorf setzt in vielerlei Hinsicht Maßstäbe: Durch die Bauweise mit Holz und den Einsatz recycelter Materialien, wie etwa Recyclingbeton für die Bodenplatte und einer recycelten Zellulosedämmung, zeigt das Gebäude, dass Bauen auch klimafreundlich geht. Weltweit ist der Gebäudebereich für rund 40 Prozent der direkten und indirekten CO2-Emissionen verantwortlich. Bauen mit Holz und wiederverwertbaren Baustoffen ist ein wesentlicher Schlüssel zur Erreichung unserer Klimaschutzziele, da so weniger energieintensive Stoffe wie Zement und Beton benötigt werden. Holz speichert CO2, hinterlässt keinen problematischen Müll und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Deshalb unterstützt das Klimaschutzministerium das Projekt gerne mit 200.000 Euro“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder.
Die rund 600 Einwohnerinnen und Einwohner große Hunsrückgemeinde Mörsdorf setze hier ein Zeichen für die Steigerung der dortigen Wohn- und Lebensqualität und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Der Neubau aus Holz wird nach dem Prinzip von einem „Dorf im Dorf“ umgesetzt. Diese Gebäudearchitektur passt sich städtebaulich dem Dorfcharakter an und verbindet den historischen Ortskern mit dem Neubaugebiet. Das „Dorf im Dorf“ besteht aus einer Mensa, flexibel nutzbaren Kita-Gruppenräumen, einem Zimmer für die Kita-Leitung, der Bereitstellung eines Arztzimmers und eines Büros für die Gemeindeschwester als Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger sowie Räumlichkeiten für die Nachmittagsbetreuung der Schulkinder. Der gesamte Gebäudekomplex besteht aus mehreren eingeschossigen barrierefreien „einzelnen Häusern“, die so zueinander ausgerichtet und konstruiert sind, dass sie sehr variabel entsprechend der jeweiligen Notwendigkeit zusammengeschaltet oder auch voneinander abgetrennt werden können.
Im Kontext des Neubaus haben für die Gemeinde Mörsdorf neben dem außergewöhnlichen Nutzungskonzept die Aspekte Klimaschutz und Ökologie eine elementare Bedeutung. Grundvoraussetzung hierfür ist das klimafreundliche Bauen mit Holz. Die für die Hauptkonstruktion des Gebäudekomplexes gewählte Bauweise ermöglicht einen qualitativ hohen Grad an Vorfertigung der Elemente bereits im Werk und somit für einen raschen Baufortschritt. Durch konstruktiven Holzschutz wird sichergestellt, dass das Holz vor Witterungsschäden und Verfall geschützt bleibt und der Gebäudekomplex viele Jahrzehnte genutzt werden kann. Das Gebäude soll zudem mit einem deutlich besseren Energiestandard als gesetzlich vorgeschrieben erstellt werden. Mit dem Fachplaner für Wärmeschutz wird die Erfüllung der Effizienzhaus-Stufe 40 Plus angestrebt. Die energiesparende Wärmedämmung der Außenhülle, die auch als sommerlicher Wärmeschutz dienen soll, wird mittels recycelter Zellulosedämmung erreicht. Als weiteres Recyclingprodukt soll bei der Bodenplatte sowie den Fundamenten Recyclingbeton zum Einsatz kommen. Das Ziel der Klimaneutralität wird auch bei den technischen Komponenten konsequent verfolgt. Mit der Installation einer großflächigen Photovoltaikanlage wird der Eigenstrombedarf und der für die Elektromobilität vor Ort benötigte Strom produziert und gedeckt.
Insgesamt belaufen sich die Gesamtbaukosten auf etwa 5,5 Millionen Euro. Mit der Fertigstellung des „Dorfgemeinschaftszentrums“ wird im Laufe des Jahres 2024 gerechnet.
Zum Hintergrund:
Das Klimaschutzministerium fördert den zukunftsweisenden Neubau aus Holz mit Landesmitteln in Höhe von 200.000 Euro. Das Förderprogramm ist Teil des „Klimabündnisses Bauen in Rheinland-Pfalz – nachwachsende und kreislaufeffiziente Rohstoffe stärken“ und unterstützt innovative Holzbau- oder Hybridbaulösungen in Pilot-, Demonstrations- und Modellbauvorhaben. Neben dem Neubau werden auch Sanierungsvorhaben sowie die Modernisierung hin zu energieeffizienten und klimafreundlichen Gebäuden zum Beispiel von Kommunen, Unternehmen oder Verbänden gefördert.